Gottes Wort erfüllt mein Herz mit Freude und Trost. (Jeremia 15; 16)

Gute Worte wirken manchmal Wunder. Es lohnt sich, aufmerksam zu sein, um sie in unserem lauten Alltag nicht zu überhören. Denn gute Worte sind Nahrung für die Seele, und die Dankbarkeit dafür macht unser Leben reich.

Wie gut tut es mir, wenn jemand bemerkt, dass ich wieder gesund bin und mich fragt, wie es mir geht. Es macht mich fröhlich, wenn meine Antwort aufmerksam und interessiert gehört wird.
Wie glücklich macht es mich, wenn man mir sagt: „Ich denke an Dich und ich bete für Dich!“
Es überrascht und freut mich, wenn jemand sich bei mir für einen kleinen Dienst bedankt und mir mit einfachen und ehrlichen Worten sagt, dass er es toll findet, dass ich es getan habe. Auch wenn ich es mit einem Schulterzucken oder Abwinken abtue – in meinem tiefsten Inneren freue ich mich darüber!
Noch mehr erfüllt es mich mit Freude, wenn ich grundlos ein Kompliment erhalte. Eines, das nicht aufgesetzt und gezwungen klingt. Ein Kompliment, das kindlich und treuherzig ist – ein Kompliment, wie mein Kind zu mir sagt: „Du hast so strubbelige Haare – die schönsten Haare auf der ganzen Welt!“. Dann geht mein Herz auf – denn hinter diesen einfachen Worten finde ich echte Zuneigung und Liebe.

Ohne Zweifel: freundliche, mitfühlende und aufmunternde Worte tun meiner Seele gut. Sie geben mir Auftrieb und schaffen Fröhlichkeit. Wie gut, dass Gott mir Menschen schickt, die Worte an mich richten, die mir gut tun.

Gute Worte empfangen, darauf würde ich sogar gerne bestehen – doch bin ich selbst dafür bereit? Gute Worte auszuteilen ist für mich gar nicht so einfach. Schließlich sollten sie von Herzen kommen und echtes Mitgefühl oder echtes Interesse an meinem Mitmenschen bekunden. Kann ich überhaupt aufmerksam für die guten Seiten meines Nächsten sein? Liegt es nicht in meiner menschlichen Art, erst das Negative und die Fehler des Anderen zu sehen. Macht mir nicht die Not und das Pech anderer Menschen Angst? Erfüllt mich der Misserfolg meiner Nächsten vielleicht sogar mit ein wenig Schadenfreude? Ich ertappe mich dabei, dass in meinen Gebeten meine mir nächsten Menschen und meine eigenen Probleme Vorrang haben, so dass mir die Zeit fehlt, für alle Anderen zu beten.

Beschämt muss ich eingestehen – mir fehlt das Interesse, es fehlt die Liebe und die Kraft für all die vielen Menschen, denen ich täglich begegne. Für jeden das passende, gute Wort zu finden scheint mir unmöglich! Ich gebe meine Anstrengungen auf, denn meine Kraft reicht für diese große Aufgabe nicht aus. Deshalb wende ich mich an Gott, der jeden Menschen so sehr liebt, als ob er der Einzige Mensch auf der ganzen Erde wäre. Bei Gott finde ich Antwort auf meine Unwissenheit und mein Scheitern im Umgang mit anderen Menschen.

Nur Gott kann ich bitten, in mir ein neues Herz zu schaffen. Ein Herz, das liebt und mitfühlt. Ein Herz, das aufmerksam ist und auf seine Mitmenschen eingehen kann. Ein Herz, das das Gute bemerkt und über das Negative hinwegsieht. Ein Herz, aus dem Worte des Segens und Worte der Liebe kommen.

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