Bei einem Vortrag über Glaubensgeschwister in der Ukraine, wurde unter anderem auch über eine ältere Frau aus der Ortsgemeinde Krasne berichtet, die in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt. Das Dach wäre wohl undicht, das Haus marode und es fehle an jeglichen Mitteln, es auszubessern.
Gott legte es Brüdern aus unserer Gemeinde aufs Herz, dieser Frau zu helfen. ER (Gott) der das Verlangen gab, öffnete auch Schritt für Schritt die Wege in der Vorbereitungszeit. Wir durften Gott alle unsere Bedenken, Sorgen aber auch die noch fehlenden Hilfsmittel im Gebet sagen.
Und so begann unsere Reise am 13. Mai 2016 mit einer Gruppe, bestehend aus 6 Vätern, 5 von ihnen in Begleitung ihres Sohnes. Mit Gebet wurden wir schließlich von der Gemeinde verbschiedet und fuhren in einem PKW und einem Reisebus, der zum Wohnmobil umgebaut wurde, vollgepackt mit Werkzeugen und Proviant los.
Wir waren alle gespannt, was uns wohl erwarten würde. Unsere Kinder, die die Welt östlich von Deutschland nur von Bildern kannten, waren wohl unvoreingenommener als wir Väter, die alle in der ehemaligen UdSSR aufgewachsen waren.
Voller Dankbarkeit durften wir schließlich 2 Tage später ohne größere Probleme die Polnisch-Ukrainische Grenze passieren. Die verbleibenden rund 130 Kilometer bis zu unserem Ziel, der Stadt Krasne waren allerdings die in beeindruckendsten, und so kamen wir am Sonntag Abend voller Erwartung an den Ort unserer Mission – zu den vielen Vorstellungen und Fragen bekamen wir nun ein greifbares Bild.
Der Platz war wie geschaffen für unsere Verhältnisse. Direkt vor dem Haus der Frau befand sich eine weitläufige Wiese, auf der wir den Campingbus und das Küchenzelt stehen lassen konnten. Außerdem konnte man ohne Probleme Werkzeuge und Material lagern und sämtliche Vorbereitungsaufgaben erledigen – Gott hat wunderbar vorgesorgt.
Die Armut, in der Baba Olja (Großmutter Olga) lebte, hat uns alle sehr zum Nachdenken gebracht. Eine Hütte, von innen und außen in einen jämmerlichen Zustand. Weder Bad noch Toilette im Haus, geschweige fließend Wasser. Das Dach war seit Jahren undicht. Das eintretende Wasser konnte in der mit Lehm und Stroh verkleideten Holzbalkendecke nicht trocknen und zersetzte so das Holz. Außerdem war dadurch auch eine hohe Feuchtigkeit im Haus, so dass es im Winter nicht richtig warm wurde.
Der Abriss des alten Daches war innerhalb kürzester Zeit erledigt. Stellenweise ließen sich die Balken von Hand zerbrechen – so morsch war die Substanz. Erst jetzt konnten wir das Ausmaß der Schädigung sehen und mussten noch einiges an Baumaterial und Holz organisieren, da von der alten Dachkonstruktion so gut wie gar nichts weiterverwendet werden konnte.
Mit der unverzichtbaren Hilfe der Brüder vor Ort, konnte das fehlende Material rechtzeitig organisiert werden. Das neue Dach wurde am Boden vorbereitet und anschließend auf das Haus aufgesetzt.
Gottes wunderbare Führung und die eindeutige Erhörung unserer Gebete durften wir besonders mit dem Wetter erfahren. Am ersten Tag, als das Dach noch völlig offen stand, hielt das Wetter – trotz Bewölkung fiel kein Tropfen Regen.
Am zweiten Tag zogen aber schwarze Wolken auf und wir flehten zu Gott und ermutigten uns gleichzeitig zum Glauben an das Gelingen, selbst wenn auch die ersten Tropfen fielen. Wir wussten, dass selbst ein kurzer Regenschauer eine Katastrophe für das ohnehin schon marode Haus bedeuten würde.
Und Gott bewies seine Macht über die Schöpfung, so dass wir vor dem Regenguss, der am Abend eintraf, gerade noch alles abdecken konnten und selbst völlig durchnässt – das Haus jedoch trocken geblieben ist.Geschwister, die in der Gegend unterwegs waren, berichteten von starken Schauern, über uns aber wurden die Wolken verschlossen – dem Herrn sei die Ehre dafür! Auch in den folgenden Tagen durften wir ähnliche Wunder erleben.
Besonders in Erinnerung sind uns die Kinder vom Ort geblieben. Sie waren die ersten, die uns neugierig Fragen stellten und später täglich besuchten und auch eifrig mithelfen wollten. Das Bisschen Aufmerksamkeit und Zuwendung, die wir den Kindern schenken konnten, reichte schon aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ein Junge musste beim Abschied sogar mit den Tränen kämpfen.
Wir sind Gott dankbar, dass wir diese Möglichkeit bekamen, um das Leben mal von einer anderen Perspektive zu sehen. Wir durften neu begreifen, in welchem Überfluss wir leben und wie wenig Dankbarkeit wir dafür übrig haben.
Und letztendlich durften wir erfahren, dass die Freude, die man anderen Menschen bereitet, auf uns selbst übertragen wird. Nicht die Tatsache, was wir getan haben, sondern in wessen Namen es getan wurde, nämlich im Namen Jesus Christus, lässt diese Mission erwähnenswert werden. Ihm sei die Ehre dafür!
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