Mit der Überschrift „Jung sein und dem Herrn gefallen“ starteten auch dieses Jahr die Jungendbibeltage und führten wieder Jugendliche aus den verschiedensten Orten in den Süden Deutschlands, nach Tuningen. Untergebracht in Gastfamilien, war es wie jedes Jahr eine herzliche und heimische Atmosphäre. Ein sportlicher Nachmittag mit anschließendem Grillen, sorgte für die nötige Bewegung als Ausgleich zu den Lerneinheiten.

Ein kurzer Einblick in die Themen, die in dieser Woche behandelt wurden, soll in den folgenden Zeilen gegeben werden.

Die Kernbotschaft der Bibel ist der Weg, den Jesus uns zum Vater gebahnt hat. Und trotzdem hat die Bibel uns noch viel mehr zu sagen. Sie ist extrem vielschichtig und bietet uns auf jedem Lebensgebiet und für jede Situation entsprechende Hinweise und Ratschläge. Und so wurde als Grundlage der diesjährigen Bibeltage der 1. Petrus Brief im neuen Testament gewählt. Über sechs Tage verteilt wurde dieser in etlichen Lerneinheiten studiert. Der Brief stellte sich als äußerst vielseitig dar. So wurden z.B. die folgenden Themen herausgearbeitet: Heil und Hoffnung des Evangeliums, Rechtschaffenes Leben in der Welt, der Umgang mit Mitmenschen und Freude im Leiden.

Mir persönlich war das Thema „Umgang mit Mitmenschen“ sehr wichtig.
Als Grundlage dieses Themenblockes wurde 1. Petrus 3,8 herangezogen. Dort lesen wir: „Schließlich sage ich euch allen: Seid euch in der gleichen Gesinnung einig, habt Mitgefühl füreinander und begegnet euch in geschwisterlicher Liebe. Seid barmherzig und demütig.“
In diesem Bibelvers werden 5 Eigenschaften genannt, die das Leben in einer christlichen Gemeinschaft charakterisieren sollen.

Die erste ist die gleiche Gesinnung. Das heißt nicht, dass man in jeder Streitfrage gleicher Meinung sein muss, aber dass die Meinung aus der Bibel hervorgeht und man das gleiche Ziel vor Augen haben soll.

Weiter führt Petrus Mitgefühl auf. Auch Jesus gebot uns, sich mit den Freuenden zu freuen und mit den Leidenden zu leiden. Sich beispielsweise für seinen Nächsten zu freuen, der sich ein schönes Auto gekauft hat, welches man sich selbst niemals leisten könnte – das ist aber manchmal gar nicht so einfach…

Die brüderliche Liebe wird an nächster Stelle erwähnt. Selbstverständlich empfinden wir nicht für jeden Menschen dieselbe Sympathie – Nächstenliebe schließt jedoch Abneigung, Verachtung und ähnliches vollkommen aus. Petrus fordert uns hier auf, unsere Glaubensgeschwister, mit denen wir durch ein gemeinsames Lebensziel verbunden sind, zu lieben.

Die Demut gehört ebenso in eine christliche Gemeinschaft. Dabei hat Demut nichts mit Askese zu tun, sondern das Erkennen, wie klein man als Mensch vor seinem Schöpfer ist.

Zuletzt erwähnt Petrus die Barmherzigkeit. Diese scheint eine Wiederholung des bereits genannten Mitgefühls zu sein. Jedoch geht die Barmherzigkeit noch einen Schritt weiter. Barmherzigkeit beschreibt nicht nur das Einfühlungsvermögen eines Menschen, sondern ebenso seine Bereitschaft, es sich auch etwas kosten zu lassen, indem man hilft. Sei es indem man eine einsame Person besucht und ihr Zeit schenkt oder einem bedürftigen mit Geld aushilft.

Ein weiterer Punkt der Jugendbibeltage 2016 waren die Leiden eines Christen, die im vierten Kapitel des Briefes ausführlich behandelt werden. Das Leiden gehört ebenso zum Leben, wie die Freude. Der Schwerpunkt in diesem Kapitel liegt auf den Leiden, die das Leben mit Christus mit sich bringt. Dazu gehört beispielsweise das Leiden am eigenen Versagen. Wenn ein Christ nicht dem Willen Gottes folgt, dann leidet er automatisch darunter, weil der Heilige Geist in ihm lebt und ihm zeigt, wo sein Verfehlen liegt. Auch eine gottlose Umgebung bereitet einem Christ keine Freude sondern viel eher Kopfzerbrechen.

Doch Leiden können ebenso ein Werkzeug Satans sein, der Gottes Kinder dadurch entmutigen möchte. Sein Interesse ist es nicht, den Glauben zu prüfen, sondern zur Resignation zu führen. Interessant ist auch, dass die Bibel Leiden und Freude sehr eng in Verbindung bringt. Denn auch Jesus musste leiden, als er auf der Erde war, und das obwohl er eigentlich kam, um den Menschen die frohe Botschaft zu bringen.

Schließlich wird uns im 13. Vers des vierten Kapitels die Freude im Himmel versprochen, die uns für unsere Leiden um Christi Willen auf der Erde belohnen wird.

Abschließend lässt sich sagen, dass wir Jugendliche die Zeit wieder als einen Segen empfanden. Sowohl dank der Predigten, durch die man dazulernen konnte, als auch durch die Gemeinschaft mit Freunden, mit denen man die gleiche Lebenseinstellung teilt.

 

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