An die Zeit meiner frühen Kindheit kann ich mich nur verschwommen erinnern und besonders von den ersten Lebensjahren sind mir nur besondere Momente oder einzelne Bilder im Gedächtnis geblieben. Ich kann mich gut erinnern, dass mein Bruder und ich versucht haben, die Weihnachtsgeschenke im Voraus auszuspionieren oder wie wir uns kurz vor Heilig Abend unauffällig um die geschlossene Wohnzimmertür herumdrückten, um einen Blick auf den geschmückten Tannenbaum und die Päckchen unterm Baum zu erhaschen. Auch an Äpfel und Orangen kann ich mich erinnern – das war mitten im Winter eine Seltenheit und machte für uns die Weihnachtszeit so besonders. Wir Kinder lernten Gedichte und Verse für den Weihnachtsgottesdienst auswendig, und ich kann mich immer an eine frohe und freudige Stimmung erinnern.
Neulich habe ich ein Interview eines prominenten Schauspielers gelesen, worin er seine Einstellung zum Weihnachtsfest erklärte, indem er sagte: „Weihnachten ist für mich bedeutungslos. Urlaub, freie Tage, am besten irgendwo in einer schönen Ski-Region und abends ein Glas Whisky in der einen Hand und in der anderen ein gutes Buch. So sieht mein Weihnachten aus! Denn meine Kindheitserinnerungen sind bitter, weil bei uns zu Weihnachten die ganze Familie versammelt war und es immer viel Streit, Ärger und Stress gab.“
Ganz gleich, ob wir uns wehmütig an besinnliche und schöne Weihnachtsfeste erinnern, oder ob uns Weihnachten gleichgültig ist, oder wir das Weihnachtsfest fürchten, weil es böse Erinnerungen wachruft – denn das ist Weihnachten, wie es von Menschen beeinflusst, bestimmt und gemacht wird. Aber was ist wirklich Weihnachten?
Wenn ich meinen Kindern die Frage stelle: „Wer hat zu Weihnachten Geburtstag?“, dann rätselt meine 2-jährige Tochter zur allgemeinen Erheiterung herum. Aber mein Sohn ruft wie aus der Pistole geschossen: „Jesus!“ Ja – Weihnachten heißt: Wir feiern den Geburtstag von Jesus Christus, Gottes einzigen Sohn! Wir freuen uns, dass Gott durch Jesus Mensch wurde und wir durch diese einzigartige Geburt Friede und Freude erfahren dürfen. Was macht diese Geburt so besonders – abgesehen davon, dass es Gottes Sohn ist, der geboren wurde? Wenn wir die Geburt Christi feiern, dann haben wir im Hinterkopf schon das Wissen, dass dieses Kind später für alle Menschen am Kreuz gestorben ist, um uns mit Gott zu versöhnen. Wer an Jesus Christus glaubt, ihn um Vergebung seiner Schuld bittet und mit ihm lebt, der darf sich auf ein Leben im Himmel freuen. Deshalb erinnern wir uns ganz besonders zur Weihnachtszeit an das Geschenk Gottes: die Vergebung, den Frieden und das Glück, das er uns durch seinen Sohn geschenkt hat.
Damit meine Kinder nicht nur an Geschenke und äußerlichen Weihnachtsschmuck denken, versuchen wir sie in der Adventszeit durch Singen der Weihnachtslieder und das Erzählen der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel, daran zu erinnern, was wahre Weihnachten bedeutet. Denn der äußerliche Glanz und Kerzenschein sind nach Weihnachten abgeräumt, die Plätzchen aufgegessen und die Geschenke beiseite gelegt. Was bleibt, wenn die Gäste fortgehen, wenn es still wird im Haus? Habe ich dann die Ruhe und Gewissheit im Herzen, dass ich mit Gott versöhnt bin? Kann ich froh und zuversichtlich das neue Jahr empfangen, geborgen im Wissen um Gottes Schutz und Segen? Wenn ja, dann gehören wir zu den wenigen Glücklichen, für die jeder Tag Weihnachten ist. Und wenn nicht? Dann ergreife jetzt sofort die Gelegenheit, schließe die Augen und wende dich zu Gott in einfachen und persönlichen Worten und bete zu ihm. Erzähle im deine Last, deine Probleme und stelle ihm die Fragen, die dir auf dem Herzen liegen. Du kannst um alles um Vergebung bitten und du kannst dir sicher sein, dass er niemand abweisen wird. Er hat zu jeder Zeit ein offenes Ohr, weil du ihm unendlich wertvoll bist. Weihnachten heißt: Gott liebt dich!
In der Bibel steht in Johannes 3, 16:
“Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“
Und das ist das Großartige an der Weihnachtsbotschaft: Diese Liebe gilt nicht nur einer besonderen Gruppe, einem besonderen Volk, sondern durch Weihnachten gilt sie der ganzen Welt; d.h. die Liebe Gottes privilegiert niemanden und sie stößt auch niemanden zurück. Welch eine frohe, froh machende Botschaft!
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