Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan! (Math. 25, 40b)
Wie in dem Bericht über unseren Stand auf dem Kirchberger Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 beschrieben, wurden die Einnahmen an die Missionsgesellschaft „Evangeliums-Mission-Äthiopien e.V.“ gespendet. Ein Auszug aus dem persönlichen Brief der Missionsgesellschaft zeigt uns, wie dieser kleine Beitrag den Menschen zugute kam…
Liebe Geschwister in Kirchberg,
von Eurer Weihnachtsspende sind nun die ersten Fotos bei uns angekommen. Die Bilder aus Bobe und Garo dauern wahrscheinlich noch eine Weile, da die Dörfer sehr abgelegen sind. Unsere Mitarbeiter in Äthiopien haben uns jedoch schon berichtet, dass jedes unserer Patenkinder in Bobe und Garo eine Kuh von eurer Gabe bekommen hat (das sind insgesamt 15 Patenkinder).
Eure Spende hat gereicht, um noch drei weitere Familien in andere Gebieten glücklich zu machen. Von zwei Familien habe ich die Fotos geschickt bekommen. Ich stelle euch diese kurz vor:
Nathanael Getahun (Patenkind):
Nathanaels Mutter Meron ist auf dem Land in Äthiopien aufgewachsen. Als sie mit Zwillingen schwanger wurde, verließ sie ihr Mann. Meron musste ab sofort alleine klarkommen. Ihre Verwandten halfen ihr zwar so gut sie konnten, aber es reichte nicht aus, um sich und die Kinder ernähren zu können. So wurde Nathanael ins Patenkinderprojekt aufgenommen. Heute ist er schon zehn Jahre alt und entwickelt sich gut weiter. Meron hat lange im Tagelohn gearbeitet. Sie wusch die Wäsche für private Haushalte. Man darf sich das jedoch nicht wie bei uns in Deutschland vorstellen. In Äthiopien haben nur die wenigsten eine Waschmaschine. In der Regel wird Wäsche von Hand gewaschen. Das ist wirklich eine harte Arbeit für die Frauen! Frauen, die diese Arbeit über einen längeren Zeitraum verrichten, klagen häufig über Nierenprobleme. Das Problem ist nur, dass sie zu wenig Geld verdienen, um damit zum Arzt gehen zu können. Die Frauen können einem wirklich leid tun! Durch eure Gabe konnten wir Meron helfen aus dem Tagelohn heraus zu kommen. Ist das nicht schön? Sie hat jetzt ihren eigenen kleinen Markstand. Sie bietet Kaffee und Tee zum Verkauf an. Für uns sieht das nach nichts Großem aus. Aber für Meron ist ein Traum in Erfüllung gegangen! Im Tagelohn zu arbeiten ist sehr schwierig. Man weiß nie ob man am nächsten Tag Arbeit findet. Wenn sich keine finden lässt, bleibt das Portmonee lehr und man muss schauen, wie man zurechtkommt. Dazu kommt noch, dass die Arbeit körperlich sehr anstrengend ist. Für Menschen die nicht genug zu essen bekommen, ist es daher eine noch viel größere Herausforderung. Wenn man im Tagelohn arbeitet, hat man höchsten genug um zu überleben. Viele Mütter träumen davon einen kleinen Markstand eröffnen zu können, aber wer bezahlt das Geschirr und alle anderen Sachen die benötigt werden, um den Stand eröffnen zu können? Das Geld dafür bekommt eine einfache Frau aus dem Tagelohn niemals zusammen. Dass Meron nun einen eigenen Stand haben darf, ist für sie alles andere als selbstverständlich. Sie bedankt sich ganz herzlich bei Euch für Euer Geschenk an sie und ihre Familie!
Dawit Solomon (Patenkind):
Dawit ist etwa 15 Jahre alt. Er lebt mit seinen Eltern, seiner Großmutter und seiner Schwester in einer kleinen Hütte am Stadtrand von Addis Abeba. Als er ins Projekt aufgenommen wurde, war er etwa acht Jahre alt. Seine Freunde gingen schon mit etwa 5 Jahren zur Vorschule und später dann auch zur Schule, nur Dawit und seine Schwester mussten zu Hause bleiben. Obwohl beide Elternteile von Dawit im Tagelohn gearbeitet haben, reichte es nicht aus um die Kinder zur Schule zu schicken. Die Not in der Familie war wirklich groß. Wir beschlossen Dawit ins Projekt aufzunehmen. Er wurde neu eingekleidet, die Familie bekam zu essen und Dawit konnte zusammen mit den anderen Kindern zur Schule gehen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich und stolz Dawit war, als er zum ersten Mal mit einem Schulranzen die Schulhütte betrat! Dawits Mutter hatte im Tagelohn dieselbe Aufgabe wie auch Nathanaels Mutter. Sie musste Wäsche waschen. Nun hat auch sie die Möglichkeit bekommen einen kleinen Markstand zu eröffnen. Sie bietet Kaffee und Tee, sowie etwas Brot zum Verkauf an. Dawits Mutter ist sehr glücklich über ihre neue Arbeit. Auch sie bedankt sich ganz herzlich bei euch!
Gott segne euch!
Liebe Grüße, Renate Retta
Mittlerweile sind auch Fotos von den Familien angekommen, die eine Kuh bekamen. Anbei einige Beispiele:
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